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Bebrüten von Kariesbakterien im Kühlbrutschrank

Bei geforderten Temperaturen von 37 °C zum Bebrüten und ähnlich hohen Raumtemperaturen gehen die meisten Brutschränke in die Knie. Nicht so der Kühlbrutschrank IPS, der aufgrund seiner Peltier-Elemente zuverlässig und energiesparend gegenkühlt.

60 – 90 % der Schulkinder und der größte Teil der Erwachsenen in den Industriestaaten leiden laut WHO (World Health Organization) an Karies. Die Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, hat dieser weltweiten Plage den Kampf angesagt und forscht unter der Leitung von Professor Dr. Dr. Norbert Krämer intensiv für ein langes Zahnleben. Wichtiges Hilfsmittel ist eine vollautomatisierte, künstliche Mundhöhle, die die Entstehung von Karies vereinfacht und vor allem beschleunigt simulieren kann. Während der Versuche wird das Kariesmodell in einem Memmert Lagerschrank IPS gelagert.

Auch bei hohen Umgebungstemperaturen sicher bebrüten

Die künstliche Mundhöhle wurde von Dr. Claus Fuchs (geb. Ritzmann) 2008 im Rahmen seiner Doktorarbeit „Ein automatisiertes Kariesmodell zur Erzeugung sekundärkariöser Läsionen“ entwickelt, für die er im Jahr 2009 den Förderpreis für junge Wissenschaftler des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte e.V. erhielt. Professor Norbert Krämer, Direktor der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Gießen und Marburg, erklärt: „Über ein System mit automatisch gesteuerten Pumpen werden künstlicher Speichel, Karieserreger und Nährmedien gezielt in das Modell eingebracht. Abhängig von verschiedenen Parametern wie Zahl der „Mahlzeiten“ bzw. Säureangriffe erzeugen wir künstliche Sekundär-Karies an den Randspalten zwischen Füllung und Zahn. Die Versuchsreihen dienen nicht nur der Erforschung der Karies, sondern auch der Erprobung von Füllungsmaterialien und Adhäsiven. Bevor die Zähne in das Kariesmodell  eingesetzt werden, werden sie einer thermischen Wechselbehandlung mit einem Temperaturunterschied von 50 °C unterzogen. Zum  Abschluss vermessen wir die auftretenden Randspalten zwischen Zahn und Füllung und analysieren die Entwicklung der Demineralisation.“

Die Temperatur zum Bebrüten der Kariesbakterien im Brutschrank beträgt konstant 37 °C, doch da im Sommer auch in der eher gemäßigten Klimazone rund um Gießen und Marburg  Temperaturen über 35 °C auftreten können, war man auf der Suche nach einem Brutschrank, der in diesem Fall verlässlich gegenkühlen würde.

Peltier-Elemente machen Kühlbrutschrank ungemein zuverlässig

Dank der integrierten Peltier-Elemente zum Kühlen des Innenraums im Kühlbrutschrank IPS geraten die Kariesbakterien am Universitätsklinikum Gießen und Marburg auch bei heißen Temperaturen nicht ins Schwitzen. Zuverlässiges und präzises Bebrüten unter Raumtemperatur ist garantiert. „Auch nach dem Öffnen der Türen erholen sich die Temperaturen im Innenraum äußerst schnell“, erklärt Laborleiterin Dr. Susanne Lücker und ergänzt als weitere Pluspunkte des Kühlbrutschranks IPS das Innenvolumen mit 749 Litern sowie die inneren Glastüren. Für die Durchführung der Schläuche von den Vorratsbehältern für Speichelflüssigkeit und Nährmedien zum Kariesmodell sorgte der Sonderbau von Memmert an verschiedenen Stellen für Öffnungen im Gehäuse.

AtmoSAFE bedankt sich bei der Poliklinik für Kinderzahnheilkunde am Universitätsklinikum Gießen und Marburg für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.