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Der Zebrafisch mag keinen Stress

Der Zebrafisch ist der heimliche Held der Genetik. In zahlreichen Forschungslabors weltweit dient der unscheinbare Fisch als Modellorganismus. An der Universität Gent wird er in großer Zahl in einem Memmert Konstantklimaschrank mit Licht, der sich bestens als Fisch-Brutschrank eignet, herangezüchtet.

Verändertes Erbgut ist der Auslöser für viele Krankheiten. Deshalb arbeitet die Pharmaindustrie unter Hochdruck an Medikamenten, die gezielt auf bestimmte menschliche Gene einwirken können. Voraussetzung dafür ist die Identifikation der Genmutationen durch auf Genetik spezialisierte Forschungseinrichtungen und die anschließende Charakterisierung der Mechanismen, durch die diese Erbgutveränderungen Krankheiten auslösen können. Carmen Van Waeyenberghe, Memmert-Distributorin in Belgien, hat Dr. Andy Willaert am Center for Medical Genetics der Universität Gent (CMGG) für AtmoSAFE besucht und dabei viel Interessantes über den kleinen Zebrafisch und seine großen Aufgaben als Modellorganismus für die Genetik erfahren.

Der Zebrafisch als Modellorganismus

Die große biologische Ähnlichkeit mit dem Menschen sowie die Durchsichtigkeit der Embryos, die sich außerhalb des Körpers der Mutter entwickeln, hat den Zebrafisch vor mehr als 20 Jahren zu einem Modellorganismus für die Erforschung von Entwicklungskrankheiten werden lassen. Ab der Befruchtung des Eis entwickelt sich der Zebrafisch in nur fünf Tagen vom Embryo zum ausgewachsenen Fisch. Und zum weiteren Vorteil der Forscher sind die Zebrafisch-Weibchen sehr fruchtbar. 200 bis 300 Eier legen sie im Durchschnitt pro Woche, so dass sich die Forschungsergebnisse mit  geringem finanziellen Aufwand auch statistisch sehr gut belegen lassen.

Völlige Ruhe im Konstantklimaschrank

Die Embryos der Zebrafische müssen möglichst stressfrei heranwachsen, um sich optimal entwickeln zu können. Die Suche Andy Willaerts nach einem Fisch-Brutschrank mit Licht, aber ohne geräuschintensiven und vibrierenden Kompressor hatte sich zuerst schwierig gestaltet. Carmen Van Waeyenberghe von Voor’t Labo empfahl schließlich den Memmert Konstantklimaschrank HPP 108 mit Lichtmodul, denn die Peltier-Technologie heizt und kühlt den Innenraum präzise, aber ohne störende Vibrationen und Geräusche. Der technische Service bei Memmert setzte darüber hinaus die Leistung der Luftturbine noch herab, um auch diese Geräuschquelle weitestgehend zu eliminieren. Von 8 Uhr morgens bis 10 Uhr abends garantiert die LED-Beleuchtung im Fisch-Brutschrank bei konstanten 28 °C jetzt natürliche Wachstumsbedingungen für die Zebrafischembryos.

Die Genetik als Ideengeber für neue Medikamente

Mithilfe der Zebrafische forscht Andy Willaert [1] zusammen mit seinen Kollegen an genetisch bedingten Ursachen für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie dem Arterial-Tortuosity-Syndrom, einer genetisch bedingten Bindegewebserkrankung, für die vor allem verlängerte und gewundene Arterien typisch sind. Folgenschwere Verengungen der Blutgefäße und die Bildung von Aneurismen bzw. einer Aortendissektion können die Folge sein. Weitere Schwerpunkte der Forschung sind genetisch bedingte Fehlfunktionen bei der Bildung von Knochen und Hautgewebe.

 

Memmert bedankt sich bei Dr. Andy Willaert, dem Center for Medical Genetics der Universität Gent (CMGG) sowie bei Carmen Van Waeyenberghe, Distributorin für Memmert Produkte in Belgien, für die freundliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.