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Edelstahl versus Kupfer im Innenraum eines CO2-Inkubators

Eine Studie des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH) an der Universität Bonn aus dem Jahr 2009 zeigt: Kupfer kann nicht uneingeschränkt zur Keim-Prophylaxe empfohlen werden, da zuverlässige Erkenntnisse zur antimikrobiellen Wirkung von Kupferoberflächen nach intensiver Reinigung und Desinfektion fehlen. Edelstahl bleibt für langlebige Geräte das Material der Wahl.

Memmert bekennt sich zum Material Edelstahl

Bereits seit vielen Jahrzehnten verwendet Memmert für Innenräume und Außengehäuse seiner Wärmeschränke, Trockenschränke, Brutschränke, Klimaschränke und Heizbäder hochwertigen Edelstahl. Vor allem im Vergleich zu lackiertem Stahlblech ist der strukturierte Edelstahl, der Memmert-Geräten ihr unverwechselbares Design verleiht, robust, kratzfest und mit Desinfektions- und Reinigungsmitteln optimal zu reinigen. Die Frage nach der Notwendigkeit, Innenräume aus Kupfer anzubieten, verneint die nachfolgend vorgestellte Studie.

Kampf gegen Keime im Krankenhaus

Der Kampf gegen hochresistente Keime im Krankenhaus ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Dies hat die oligodynamischen (keimtötenden) Fähigkeiten des Werkstoffes Kupfer wieder verstärkt in die Diskussion gebracht. Auch an Memmert wird immer wieder die Frage herangetragen, ob eine Auskleidung des Innenraums von Brutschränken, speziell CO2-Brutschränken, mit Kupfer sinnvoll ist. Das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit (IHPH) der Universität Bonn hat die verschiedenen Forschungsergebnisse zu den antibakteriellen Eigenschaften von Edelstahl und Kuper aus den letzten Jahren ausgewertet. Das abschließende Ergebnis zeigt, dass der alleinige Einsatz von Kupfer, Kupferlegierungen und Kupferbeschichtungen anstelle von Edelstahl nicht empfohlen werden kann. 

Edelstahl überzeugt durch seine Oberflächenbeschaffenheit

Dass der Rohstoff Kupfer antimikrobiell wirkt, ist bereits seit dem Altertum bekannt. Kupfer gibt Ionen ab, die in die Bakterienzelle eindringen und diese zerstören können. Im Gegensatz dazu ist Edelstahl inert, reagiert also kaum mit Stoffen aus der Umgebung und ist extrem beständig gegen mechanische Beanspruchungen.

Das überzeugendste Argument für den Einsatz von Edelstahl im Gesundheitswesen beruht also auf seiner Oberflächenbeschaffenheit. Der kratz- und abriebfeste rostfreie Edelstahl ist durch Säuren oder Laugen nicht angreifbar und verhindert auch nach langjährigem Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln die Entstehung von Biofilmen mit gefährlichen Restkeimen. Da Infektionen vor allem über die Hände und mittelbar über die Oberflächen, die von ihnen berührt werden, entstehen, müssen auch Kupferoberflächen ständig gereinigt werden. Überlegungen, durch den Einsatz von Kupferoberflächen den Reinigungs- und Desinfektionsaufwand reduzieren zu können, muss aus Gründen der Sicherheit eine klare Absage erteilt werden. Die Bonner Studie führt auf, dass die oligodynamische Wirkung von Kupfer- oder Messingoberflächen durch Schmutz oder Schweiß herabgesetzt wird und vereinzelt sogar Resistenzen nachgewiesen werden konnten.

Reinigung verändert Struktur von Kupferoberflächen

Die Reinigung von Kupferoberflächen mit Reinigungs- und Desinfektionsmitteln führt wiederum zu grünlichen Verfärbungen sowie zu einer Veränderung der Oberflächenstruktur, die die Reinigung zunehmend erschwert und die antibakterielle Wirkung reduziert. Für Oberflächen, die viele Jahre keimfrei gehalten werden müssen und die einer ständigen mechanischen Beanspruchung durch Reinigung und Desinfektion ausgesetzt sind, wie dies in Innenräumen von Brutschränken der Fall ist, bleibt Edelstahl also auch weiterhin das Material der Wahl – natürlich immer im Zusammenhang mit einem effektiven Plan zur Reinigung, Desinfektion und Sterilisation, um eine maximale Hygiene sicherzustellen.