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Frühförderung einmal anders Kinderbesuche

Kinder der Schwabacher Hans-Peter-Ruf-Schule kamen auf Schnupperbesuch in die Büchenbacher Fertigung und konnten sich spielerisch mit dem Thema Technik beschäftigen.

Während der ersten Lebensjahre eines Kindes sind die Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung am größten und am erfolgversprechendsten. Genau hier setzt die Frühförderung an, um Auffälligkeiten oder Beeinträchtigungen zu verhüten, Behinderungen und ihre Folgen zu mildern bzw. zu beheben. Mehr als 20.000 Kinder werden laut einer Veröffentlichung der Bayerischen Staatsregierung aus dem Jahr 2005 in entsprechenden bayerischen Einrichtung gefördert. Im Vordergrund stehen in der Regel pädagogische Hilfen, die z. B. durch geeignete und in der Regel sehr spielerische Methoden Anreize geben.

In der Büchenbacher Fertigung der Memmert GmbH konnte die Frühfördergruppe der Schwabacher Hans-Peter-Ruf-Schule auf spielerische Weise Technik erleben und erfahren. Geschäftsführerin Christiane Riefler-Karpa und Betriebsleiter Werner Gerhard führten die 5-jährigen beginnend mit dem Blechbearbeitungszentrum von Fertigungsstation zu Fertigungsstation. Wie nicht anders zu erwarten, war natürlich die Bedienung der beiden Schweißroboter Max und Moritz eine ganz besondere Attraktion. Werner Gerhard ließ es sich nicht nehmen, die Kinder eigenhändig auf der kurzfristig zum Spielgerät umfunktionierten Rollenbahn, auf der ansonsten die fertigen Gehäuse transportiert werden, in die Endmontage zu schubsen.

Wie viel Spaß den Kindern der Aufenthalt gemacht hatte, zeigte das Geschenk, das sie ihren Gastgebern nach dem Besuch machten. Jedes Kind hatte ein Bild von seinen Eindrücken gemalt und wie die Leiterin der Gruppe, Frau Kempel, erzählte, wurde währenddessen fleißig erzählt und gelacht.

Toleranz lässt sich spielerisch lernen

Wegweisendes Schulprojekt von Johannes-Helm-Schule und Lebenshilfe Schwabach-Roth e.V. fördert soziales Miteinander bereits in der Grundschule.

Ganz natürlich lernen Grundschüler in einem Schwabacher Schulprojekt, andere Kinder nicht wegen einer geistigen Behinderung auszugrenzen, sondern sie aufgrund ihrer persönlichen Fähigkeiten anzuerkennen. Die so genannten Außenklassen der Johannes-Helm-Schule werden über die Grundschulzeit zusammen mit einer Klasse der Lebenshilfe unterrichtet. In benachbarten Räumen folgen jeweils eigene Lehrkräfte dem Lehrplan beziehungsweise dem individuellen Förderplan. Wo immer es sinnvoll ist, treffen sich die Kinder für Projekte in Kunst, Musik oder Sport, Ausflüge und Unterrichtsgänge. So besuchte die vierte Klasse ebenfalls unsere Fertigung in Büchenbach. Alle kleinen Gäste durften ein wenig mitarbeiten und waren so begeistert bei der Sache, dass auf den ersten Blick niemand Unterschiede bemerken konnte.

Fünf Jahre läuft die Zusammenarbeit bereits und die Schulleiterin der Johannes-Helm-Schule, Julia Baader, zieht eine positive Bilanz: „Die Kinder der Regelklasse profitieren von der Klassengröße. Da höchstens zwanzig Kinder aufgenommen werden, können die Lehrkräfte individuell auf ihre Schützlinge eingehen und sie gezielt fördern. Teamfähigkeit wird ebenso geschult wie Selbstverantwortung und soziales Verhalten.

Die behinderten Kinder hingegen werden selbstbewusster und sind unglaublich stolz, in eine „normale“ Schule zu gehen. Sie lernen, ihre eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu schätzen, und sind somit viel besser auf ein späteres Leben in Gesellschaft und Beruf vorbereitet.“