Der älteste Teil der Büchenbacher Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert, heute noch sichtbar an romanischen Fenstereinfassungen am Turm. Im 30-jährigen Krieg fast völlig zerstört, wurde sie nach 1648 wieder aufgebaut und ist heute nach mehreren Sanierungen eine schlichte aber ungemein atmosphärische Landkirche aus dem für die fränkische Region typischen Sandstein.
Bauarbeiten an historischen Kirchen rufen selbstverständlich den Denkmalschutz auf den Plan und so durfte die schadhafte Decke im Kirchenraum nicht erneuert werden, stattdessen wurde der Putz aus dem Jahr 1695 mit Kleber und Schrauben fixiert. Da die veraltete Elektrik ausgetauscht werden musste, entschied man sich, gleich noch eine Induktionsschleife zu installieren, damit schwerhörige Kirchenbesucher den Gottesdiensten gut folgen können.
Auch der Boden bekam eine Generalüberholung. Anstelle eines Teppichbodens am Eingang der Kirche wurden fränkische Solnhofener Platten verlegt, die mit den bestehenden Platten im Mittelgang harmonieren. Pfarrer Nötzig, verantwortlich für die Bauarbeiten, erzählt, dass bei dieser Gelegenheit ein alter Boden freigelegt wurde, der wohl noch aus dem 12. Jahrhundert stammt. Die St. Willibaldskirche besitzt übrigens noch eine Besonderheit, sie ist nämlich die einzige bayerische Kirche mit einem Hopfenturm, erbaut im Jahr 1608. In der umliegenden Gegend wird bis zum heutigen Tag Hopfen für die Bierherstellung angebaut und da der Kirchhof der St. Willibaldskirche früher ummauert war, wurde der Hopfen der Bauern hier diebstahlsicher aufbewahrt. Am Hopfenturm, an der Fassade und dem Kirchendach konnten zumindest die notwendigsten Sanierungsarbeiten durchgeführt werden, denn an der einen oder anderen Stelle hatten lockere Ziegel die Kirchenbesucher gefährdet.
Zu guter Letzt muss jetzt noch der gesamte Innenraum der Kirche neu gestrichen werden. Viele freiwillige Helfer transportierten daher vor den Renovierungsarbeiten in einer konzertierten Aktion Bänke, Kronleuchter und anderes bewegliches Mobiliar in ein Zwischenlager. Wenn sie den frisch renovierten Innenraum der St. Willibaldskirche wieder einrichten, wird die Sanierung mehr als 150.000 € verschlungen haben. Pfarrer Nötzig und seine Gemeinde sind froh über die vielen Spenden. 15.000 € kamen bisher von befreundeten Unternehmen und weitere 15.000 € haben Privatleute beigetragen.
Als Dankeschön für die Memmert-Spende gab es eine kleine private Kirchenführung, bei der alle historischen Kostbarkeiten und die Baumaßnahmen genauestens erklärt wurden. Wir sind uns einig, das Geld findet eine wunderbare Verwendung und wünschen uns, dass noch viele Unternehmen und Privatleute unserem Beispiel folgen werden.
www.evangelische-kirche-buechenbach.de
Spendenkonto 313 505 bei der Raiffeisenbank in Büchenbach, BLZ: 764 600 15, Betreff: Kirchenrenovierung