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Verkürzte Trocknungszeit im Vakuumtrockenschrank optimiert betriebliche Abläufe in der Abfallwirtschaft

Biomasse in der Umwelttechnologie: Trockengehalt ist entscheidender Qualitätsfaktor

Die Konzepte der Abfallwirtschaft für Waste-to-Energy (Energie aus Abfall) verfolgen mit unterschiedlichen Technologien das gemeinsame Ziel, den Energiegehalt von Abfall für die Versorgung mit Wärme und Elektrizität zu nutzen. Für annähernd alle Lösungen im Bereich Waste-to-Energy ist die Bestimmung des Trockengehaltes der zu verarbeitenden Stoffe ein wesentlicher Bestandteil des Prozesses; sei es zur Errechnung des Heizwertes, sei es als Grundlage für die Abrechnung nach dem Gewicht. Ein Vakuumtrockenschrank verkürzt die Trocknungszeit um viele Stunden und leistet seinen Beitrag zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit.

Zukunft Umwelttechnologie: Biomasse reduziert Emissionen bei der Zementherstellung

Das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz aus dem Jahr 1996 hat unter anderem die möglichst umfassende und umweltverträgliche Nutzung der stofflichen und energetischen Potenziale des Abfalls zum Ziel. Grundsätzlich gilt: Vermeidung vor Verminderung vor Verwertung vor Beseitigung. Der Einsatz von Ersatzbrennstoff, aufbereitet z.B. aus heizwertreichen Siedlungs- und Gewerbeabfällen, Altöl, Autoreifen, Tiermehl, Klärschlamm oder Altholz, aber auch von Biomasse wie z.B. Energieholz und anderen nachwachsenden Rohstoffen, schont das Klima und die natürlichen Ressourcen und kann zu einer erheblichen Verringerung der Schadstoffemissionen beitragen. Zunehmend setzen Zementwerke Ersatzbrennstoff bei der Zementherstellung ein. So schwankt zum Beispiel sowohl in Deutschland, als auch in der  Schweiz und in Österreich laut Angaben der Verbände der Anteil eingesetzter Ersatzbrennstoffe mittlerweile jährlich um die 50%. Aufgrund der hohen Temperaturen im Drehofen können diese Abfälle ohne die Entstehung schädlicher Abgase verbrannt werden und leisten einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei der Zementherstellung.

Wassergehalt als ein entscheidender Qualitätsparameter

Der Wassergehalt eines Ersatzbrennstoffes ist eines seiner wichtigsten Qualitätsmerkmale. Ist die in den Stoffen gebundene Feuchtigkeit zu hoch, muss sie vor der thermischen Verwendung entzogen bzw. während der Verbrennung verdunstet werden und mindert daher die Nettoenergieausbeute. Der Wassergehalt beschreibt also zum einen den Energiegehalt, ausgedrückt im Heizwert, zum anderen beeinflusst er die Lagerfähigkeit. Die Bestimmung des Wassergehaltes nach der Trockenschrankmethode, also die Massebestimmung über Entzug der Feuchtigkeit durch Konvektionswärme, ist ein gängiges, anerkanntes Verfahren, jedoch mit einem entscheidenden Nachteil verbunden: Die Trocknungszeit ist in der Praxis zu zeitaufwändig. Da die Abrechnung der angelieferten Grundstoffe idealerweise nach dem Gewicht der Trockensubstanz erfolgen sollte, müssen die Trockenzeiten erheblich verkürzt werden.

Kürzere Trocknungszeit im Vakuumschrank

Alternativ zu der in den DIN-Normen angegebenen Trockenschrankmethode (z.B. DIN EN 51718 für feste Brennstoffe, DIN EN 14346 für die Charakterisierung von Abfällen) kann im Vakuumtrockenschrank die Feuchtigkeit wesentlich schneller entzogen werden. Die Memmert GmbH führte für einen österreichischen Zementhersteller eine Versuchsreihe durch, in der die Trocknungsverläufe von Abfallschüttgut im Vakuumtrockenschrank aufgezeichnet und somit die maximale Trocknungszeit ermittelt wird. Bei bis zu 30.000 Tonnen angekauftem Ersatzbrennstoff pro Jahr fällt ein Feuchtigkeitsgehalt zwischen 10 und 11 Prozent erheblich ins Gewicht. Es zeigt sich, dass der gravimetrische Wassergehalt der Stoffe bereits nach wenigen Stunden aus dem Differenzgewicht errechnet werden kann und somit auch die exakte Bestimmung des Abrechnungspreises schnell möglich ist. Darüber hinaus müssen die getrockneten Stoffe für einen gewissen Zeitraum aufbewahrt werden, um möglicherweise auf eventuelle Belastungen untersucht zu werden. Wie im Fall des Ersatzbrennstoffs steht das Memmert TechLab für viele individuelle Anwendungen in engem Austausch mit Kunden aus dem Bereich Umwelttechnologie. So ist es zum Beispiel problemlos möglich, Wägetechnik in den Vakuumtrockenschrank zu integrieren, mit der die Masseveränderung auf ein Zehntel Gramm genau gemessen und dokumentiert wird.